Dresden (epd). Die Musiktheaterproduktion „chasing waterfalls“ feiert am Samstag in der Dresdner Semperoper ihre Uraufführung. Das Opernprojekt befasst sich mit Identität in einer digitalen Welt, wie die Semperoper am Freitag in Dresden ankündigte. Bei dem Werk wirke erstmals eine virtuelle Stimme eigenständig in der Szene mit.
Es sei die „weltweit erste Oper, in der eine Künstliche Intelligenz (KI) phasenweise Komposition, Libretto und Interpretation autark und live kreiert“, hieß es. Für jede Aufführung werden Algorithmen neu generiert. Das habe es so noch nicht gegeben, hieß es.
Das Produktionsteam verspricht einen „bildgewaltigen Aufführungsrahmen“. Visuelle Höhepunkte sind eine Wasserfallinstallation sowie eine über der Bühne hängende acht Meter hohe kinetische Lichtskulptur aus LED-Panels.
Für die computergenerierte Interpretation der Hauptpartie sei in mehreren Sitzungen die Stimme der norwegischen Sopranistin Eir Inderhaug digital eingespeist worden, sagte der Chefdramaturg der Semperoper, Johann Casimir Eule. Die Norwegerin wirkt zusammen mit fünf weiteren Sängerinnen und Sängern auch real mit. Beteiligt an der etwa 70-minütigen Aufführung ist zudem ein Kammerorchester der Staatskapelle Dresden.
Das Projekt ist eine gemeinsame Produktion des Künstlerkollektivs phase7 performing.arts Berlin unter Leitung von Sven Sören Beyer und der Semperoper Dresden. Regisseur und Medienkünstler Beyer steht für performative Inszenierungen und Installationen, in denen das Spannungsfeld zwischen Mensch und Maschine ausgelotet wird.