Bonn, Islamabad (epd). Hunderttausende Schwangere sind in Pakistan laut der Hilfsorganisation Care nach den verheerenden Fluten besonders gefährdet. Ihre Leben und das ihrer Babys seien in Gefahr, „wenn sie keine angemessene Gesundheitsversorgung erhalten“, sagte Landesdirektor Adil Sheraz am Donnerstag. „Die Fluten haben Häuser und Gesundheitszentren weggespült.“ In den betroffenen Gebieten leben nach Angaben der Hilfsorganisation 650.000 Schwangere, von denen im kommenden Monat bis zu 73.000 ihre Kinder zu Welt bringen.
Die Organisation verwies zudem auf die grundsätzliche Gefährdung von Frauen und Mädchen. „Die Flut riss Familien auseinander, viele Menschen müssen draußen schlafen und die üblichen sozialen Strukturen und Schutzmechanismen fallen weg“, sagte Sheraz. Für Frauen und Mädchen könne das sehr gefährlich sein. „Wir wissen aus Erfahrung, dass Gewalt gegen Frauen nach Katastrophen zunimmt.“ Die Organisation plane, in den Vertriebenencamps spezielle Rückzugsmöglichkeiten für Frauen und Kinder einzurichten.
Pakistan mit seinen etwa 225 Millionen Einwohnern wird in diesem Jahr von ungewöhnlich starken Regenfällen während des Monsuns heimgesucht. Mehr als 1.000 Menschen kamen ums Leben, Hunderttausende Frauen, Männer und Kinder wurden vertrieben. Klimaexperten gehen davon aus, dass Extremwettereignisse wie starke Regenfälle, Stürme und Dürren wegen der fortschreitenden Erderwärmung weiter zunehmen.