Frankfurt a.M. (epd). Die Einsätze privater Seenotretter auf dem Mittelmeer gehen weiter. Die Crew der von „Ärzte ohne Grenzen“ betriebenen „Geo Barents“ rettete 32 weitere Flüchtlinge und Migranten aus Seenot, wie die Organisation am Dienstagabend mitteilte. Die Menschen seien aus Libyen aufgebrochen, hieß es. Nach mehreren Einsätzen sind rund 260 Überlebende an Bord der „Geo Barents“.
Auch die „Ocean Viking“ hat seit Mitte vergangener Woche etwa 460 Flüchtlinge und Migranten im Mittelmeer gerettet. Nach Angaben der internationalen Organisation „SOS Méditerranée“, die das Schiff betreibt, weisen viele der aus Libyen aufgebrochenen Menschen Spuren von Folter auf.
Es gibt auf dem Mittelmeer keine staatlich organisierte Seenotrettungsmission. Lediglich die Schiffe privater Organisationen halten Ausschau nach in Seenot geratenen Schutzsuchenden. Derzeit sind auch die „Humanity 1“ von „SOS Humanity“ und die „Sea-Eye 4“ der gleichnamigen Organisation auf dem Weg in ihre Einsatzgebiete.
Das Mittelmeer zählt zu den wichtigsten und zugleich gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Seit Beginn des Jahres sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mindestens 1.226 Menschen bei der Überfahrt gestorben oder gelten als vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.