New York, Genf (epd). UN-Generalsekretär António Guterres hat ein halbes Jahr nach Beginn des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine ein sofortiges Ende der Kämpfe gefordert. Die Menschen in der Ukraine und darüber hinaus brauchten Frieden, und sie brauchten ihn jetzt, sagte Guterres am Mittwoch in New York vor dem UN-Sicherheitsrat.
Anlässlich einer Ukraine-Sitzung des Gremiums gratulierte Guterres der Bevölkerung des attackierten Landes zu ihrem Unabhängigkeitstag. Der Tag markiere aber auch „einen traurigen und tragischen Meilenstein“. Seit Beginn des russischen Einmarsches am 24. Februar seien Tausende von Zivilisten getötet und verletzt worden, darunter Hunderte von Kindern. Unzählige Menschen hätten ihre Familienmitglieder, Freunde und Angehörigen verloren.
Die Welt sei Zeuge schwerer Verstöße gegen die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht geworden. Kaum jemand sei dafür zur Rechenschaft gezogen worden. Millionen von Ukrainern hätten ihre Häuser und ihr Hab und Gut verloren und seien auf der Flucht. Mit dem kommenden Wintereinbruch werde der Bedarf an humanitärer Hilfe rapide zunehmen. Millionen von Menschen seien auf Hilfe und Schutz angewiesen.
Die humanitären Akteure in der Ukraine müssten unbedingt sicheren und ungehinderten Zugang zu allen Menschen haben, die Hilfe benötigten, forderte der UN-Generalsekretär. Guterres lobte die Schwarzmeer-Getreide-Initiative, die den Transport von Lebensmitteln über den Seeweg aus der Ukraine ermöglicht. Dutzende Schiffe hätten ukrainische Häfen erreicht und seien mit mehr als 720.000 Tonnen Getreide und Lebensmitteln beladen wieder in See gestochen.
