Frankfurt a.M., Butembo (epd). Nach den gewaltsamen Protesten gegen die UN-Mission Monusco im Ostkongo hat die lokale Regierung den Abzug der Blauhelme aus Butembo verkündet. Es handele sich um einen sofortigen Abzug, der bereits im Gange sei, sagte der Gouverneur der Provinz Nord-Kivu, Constant Ndima Kongba, wie der französische Auslandssender RFI am Freitag berichtete. Er betreffe nur die Stadt Butembo und nicht die gesamte Provinz.
In Butembo sowie anderen Städten im Osten der Demokratischen Republik Kongo kam es in den vergangenen Wochen zu Protesten gegen die Mission, bei denen Dutzende Menschen ums Leben kamen. Die Protestierenden warfen den UN-Truppen vor, für die sich verschlechternde Sicherheitslage mitverantwortlich zu sein.
Die UN erklärten, es handele sich um eine „vorübergehende Umverteilung“ außerhalb von Butembo. Wie die Mission auf Twitter mitteilte, werde die Operationen in der Stadt in Absprache mit den lokalen und nationalen Behörden nur vorübergehend ausgesetzt.
Die zur Stabilisierung und Befriedung der Region eingesetzte Mission wird von Teilen der Bevölkerung schon länger als nicht erfolgreich kritisiert. Im Ostkongo kämpfen Dutzende Gruppen um Macht und Anteile an den reichen Bodenschätzen. Zehntausende Menschen sind auf der Flucht.