Berlin, Port-au-Prince (epd). Die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ hat die Hinrichtung eines Patienten in einem von ihr in Haiti unterstützten Krankenhaus angeprangert. Nach Angaben der Organisation drangen mehrere bewaffnete Männer am vergangenen Sonntag (14. August) in das Krankenhaus Raoul Pierre Louis in Port-au-Prince ein. In der Notaufnahme habe die Gruppe einen Patienten ergriffen und ihn vor dem Krankenhaus kaltblütig hingerichtet, sagte der Landeskoordinator der Hilfsorganisation, Benoit Vasseur, am Freitag.
„Wir sind entsetzt über die Barbarei dieser Ermordung, die gegen die humanitären Grundsätze verstößt“, sagte Vasseur. Er appellierte an die bewaffneten Akteure in Haiti, medizinische Einrichtungen und Organisationen zu respektieren.
Der von Not, Armut und politischen Krisen geplagte Inselstaat wird immer wieder von Bandengewalt erschüttert. Vor etwas mehr als einem Jahr wurde Präsident Jovenil Moïse in seiner Residenz erschossen. Seitdem hat das Land keine funktionierende Regierung.