Frankfurt a.M., Kabul (epd). Bei einem Anschlag auf eine Moschee in Kabul sind 21 Menschen getötet worden. Bei dem Sprengstoffattentat am Mittwochabend gab es zudem 33 Verletzte, wie der afghanische Fernsehsender Tolo News am Donnerstag unter Berufung auf einen Sprecher der Sicherheitsbehörden berichtete. Die Vereinten Nationen verurteilten den Anschlag.
Laut Tolo News explodierte der Sprengsatz in der Moschee in einem Viertel im Norden der afghanischen Hauptstadt während des Gebets. Zunächst bekannte sich keine Gruppe zu dem Attentat.
Die UN-Mission in Afghanistan (Unama) sprach von einer „beunruhigenden Serie von Bombenanschlägen“, bei der in den vergangenen Wochen mehr als 250 Menschen getötet oder verletzt worden seien. Vulnerable Gruppen müssten zusätzlichen Schutz erhalten und die Täter vor Gericht gestellt werden, hieß es.
Unter den Verletzten des Anschlages vom Mittwoch sind nach Angaben der Hilfsorganisation Emergency, die ein Krankenhaus in Kabul betreibt, auch neun Minderjährige. Insgesamt hat die Organisation nach eigenen Angaben 35 Opfer des Anschlages behandelt, von denen drei gestorben seien. Ihre Chirurgen hätten die ganze Nacht hindurch operiert, sagte der Landesdirektor der Organisation, Stefano Sozza.
Nach dem Abzug der internationalen Militärkoalition haben die radikalislamischen Taliban vor gut einem Jahr - am 15. August 2021 - die Macht in Afghanistan erobert. Seit dem Ende des Krieges kommen laut den UN zwar weniger Zivilistinnen und Zivilisten ums Leben. Doch zugleich kommt es immer wieder zu Anschlägen. Vor allem die Terrorgruppe „Islamischer Staat (IS) Khorasan“ ist den UN zufolge für Angriffe auf ethnische und religiöse Minderheiten verantwortlich.