Dresden (epd). Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) ist davon überzeugt, dass der Krieg in der Ukraine nur mit Verhandlungen zu beenden ist. „Sanktionen sind richtig und die Unterstützung der Ukraine auch“, sagte Kretschmer am Dienstagabend bei einer Diskussion in Dresden. Doch der Krieg müsse „möglichst schnell durch Verhandlungen zu einem Stillstand kommen“.
„Ich setze nicht auf einen militärischen Sieg, das ist nicht mein Weg“, sagte der sächsische Regierungschef. Deutschland sei ein Land, das in solchen Konflikten vermitteln und verhandeln müsse - und zwar gemeinsam mit den USA und der Europäischen Union, auch mit China.
„Es wird am Ende auf dem Verhandlungsweg geklärt werden, nicht auf dem Schlachtfeld“, betonte Kretschmer. Der sächsische Wirtschaftsminister und stellvertretende Ministerpräsident Martin Dulig (SPD) sieht derzeit keinen Weg, mit dem russischen Machthaber Wladimir Putin zu Verhandlungen zu kommen. „Weder Russland noch die Ukraine glauben derzeit an eine Lösung am Verhandlungstisch“, sagte er. Mit dem Angriffskrieg sei die europäische Friedensordnung verändert worden. Es müsse aber eine Stabilität für Europa erreicht werden. Da reiche es nicht, einen Konflikt nur einzufrieren.
Die Friedrich-Ebert-Stiftung und die Konrad-Adenauer-Stiftung hatten Kretschmer und Dulig zu einem Streitgespräch unter dem Titel „Deutschland und Sachsen in der Zeitenwende. Was jetzt zu tun ist“ eingeladen. In der Diskussion betonte Kretschmer auch, dass Deutschland in den nächsten fünf bis zehn Jahren nicht auf russisches Gas verzichten könne. Die Preise für Energie seien toxisch, sie müssten runter.