Hamburg (epd). Angesichts der geplanten Gasumlage dringt die SPD-Politikerin Katja Mast auf zielgerichtete Entlastungen für Familien mit kleineren und geringen Einkommen. „Mein Wunsch ist, dass wir diese zum 1. Oktober, parallel zum Inkrafttreten der Gasumlage, auf den Weg bringen“, sagte die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. „Gerade für Menschen, die schon jetzt jeden Euro zweimal umdrehen müssen, braucht es zielgerichtete Unterstützung“, unterstrich Mast.
Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Jens Spahn (CDU), nannte die Gasumlage angesichts der drohenden, finanziellen Mehrbelastungen „zynisch“, da die Verbraucher auf die Umlage auch Mehrwertsteuer zahlen müssten. „Diese Steuer macht für einen durchschnittlichen Haushalt fast noch mal 100 Euro Mehrkosten aus. Der Staat verdient an der eigenen Zwangsumlage noch zusätzlich“, sagte Spahn dem „Spiegel“. Die Gasumlage werde zur „echten sozialen Frage“.
Die Verbraucher in Deutschland sollen ab Oktober mit einer Gasumlage von 2,419 Cent pro Kilowattstunde an zusätzlichen Beschaffungskosten der Gasversorger beteiligt werden. Das hatte die für das deutsche Marktgebiet verantwortliche Gesellschaft Trading Hub Europe am Montag in Berlin mitgeteilt. Über die Umlage können Unternehmen bis Ende März 2024 den Großteil der Kosten an ihre Kunden weitergeben, die ihnen entstehen, weil sie ausbleibende Lieferungen aus Russland mit teurerem Gas ersetzen müssen.