New York (epd). Mehr als 100 Zivilistinnen und Zivilisten sind in den vergangenen Wochen bei Kämpfen im Osten des Kongo getötet worden. Vor allem in der Provinz Ituri werde die Sicherheitslage seit Anfang Juli konstant schlechter, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric am Donnerstag (Ortszeit) in New York. Mehr als 90 Menschen seien seitdem von bewaffneten Gruppen verschleppt worden, darunter viele Kinder. Im Osten der Demokratischen Republik Kongo kämpfen mehr als 120 bewaffnete Gruppen und die Armee um die Kontrolle und Zugang zum reichen Rohstoffvorkommen.
Den UN zufolge wurden seit Anfang Juli außerdem über 96.000 Frauen, Kinder und Männer aus ihren Dörfern vertrieben. Viele Menschen hätten zudem keinen Zugang mehr zu ihren landwirtschaftlichen Betrieben, die für die große Mehrheit der Zivilbevölkerung jedoch die Haupteinnahmequelle darstellen. Die Bewohner der Region bräuchten Schutz, Lebensmittel, Unterkünfte und medizinische Versorgung, sagte Dujarric. Die Hilfe werde allerdings immer wieder durch die schwierige Sicherheitslage behindert. Zwei internationale Hilfsorganisationen, die mehr als 44.000 Vertriebene unterstützt hatten, hätten ihre Arbeit in der Provinz Ituri sogar einstellen müssen.
In den vergangenen Monaten hat sich die Sicherheitslage im Osten des Kongo mit dem Erstarken der Rebellengruppe M23 noch einmal drastisch verschlechtert. Die Bemühungen der kongolesischen Regierung und der UN-Mission Monusco zur Befriedung der Region und Herstellung von Sicherheit waren bislang nur mäßig erfolgreich. Die Wahrnehmung in der Bevölkerung, keinen Schutz vor den Angriffen der bewaffneten Gruppen zu haben, hat zu Missmut und Protesten gegen den UN-Einsatz geführt. Bei den zum Teil gewalttätigen Protesten sind in den vergangenen Wochen mindestens 36 Menschen gestorben.