Genf (epd). Wegen der anhaltenden Dürre sind eine Million Menschen innerhalb Somalias vertrieben worden. Allein seit Beginn dieses Jahres mussten 755.000 Menschen aufgrund des ausbleibenden Regens ihre Heimat verlassen, wie das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und der Norwegische Flüchtlingsrat (NRC) am Donnerstag in Genf mitteilten. Damit sei die Gesamtzahl der Menschen, die auf der Suche nach Wasser oder Essen seit Beginn der Dürre im Januar 2021 fliehen mussten, auf eine Million gestiegen.
Der NRC-Direktor für Somalia, Mohamed Abdi, sprach von einer alarmierenden Situation. Viele Familien ließen alles zurück, weil es in ihren Dörfern weder Wasser noch Nahrungsmittel gebe. Wie auch andere ostafrikanische Länder leidet Somalia unter einer Dürre. Nach UN-Angaben könnte die Zahl der Hungernden in den kommenden Monaten von fünf auf sieben Millionen Menschen ansteigen. Dabei verschärften auch die infolge des Ukraine-Krieges gestiegenen Lebensmittelpreise die Not.
Der UNHCR-Repräsentant für Somalia, Magatte Guisse, mahnte mehr Mittel für die humanitäre Hilfe an. Das Flüchtlingshilfswerk benötigt nach eigenen Angaben 9,5 Millionen US-Dollar (9,2 Millionen Euro), um die Binnenflüchtlinge in Somalia zu unterstützen.