Frankfurt a.M., Bamako (epd). Bei dem Angriff auf die malische Armee am Sonntag sind deutlich mehr Soldaten getötet worden als zunächst befürchtet. Nach Regierungsangaben kamen bei der Attacke in der Ortschaft Tessit 42 Soldaten ums Leben, wie das Onlineportal „maliweb“ am Donnerstag berichtete. Zunächst waren die Streitkräfte von 17 Toten und mehreren Verletzten ausgegangen. Die Armee hatte den regionalen Ableger des IS, den „Islamischen Staat in der Großsahara“ (ISGS) für den Angriff verantwortlich gemacht.
Tessit liegt in der Grenzregion zu Burkina Faso und Niger, in der mehrere islamistische Terrorgruppen und anderen bewaffnete Milizen aktiv sind. Immer wieder werden Armee-Einheiten, aber auch Dörfer angegriffen. Im Februar hatten Kämpfer, die dem ISGS und dem rivalisierenden Al-Kaida-Ableger im Sahel (JNIM) angehörten, vier Dörfer angegriffen und mehr als 40 Zivilistinnen und Zivilisten getötet.
In Mali kommt es seit einem Putsch und einem Aufstand bewaffneter Gruppen, die 2012 Teile des Landes besetzt hatten, immer wieder zu Anschlägen islamistischer Gruppen. Zudem führen lokale Konflikte und transnationale Kriminalität zu Gewalt und Instabilität. Auch die UN-Friedensmission Minusma, die in der Region stationiert ist, kann keine Sicherheit herstellen. Die Bundeswehr beteiligt sich mit bis zu 1.400 Soldaten an dem Einsatz, der zu den gefährlichsten weltweit zählt.