Berlin (epd). Kommunale Spitzenverbände sehen große Probleme bei der Unterbringung von ukrainischen Flüchtlingen. „Vor allem in den großen Städten ist die Belastung groß“, sagte der Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Alexander Handschuh, am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Da es für Flüchtlinge aus der Ukraine keine Residenzpflicht gebe, wollten diese oft dort wohnen, wo sie Verwandte oder Freunde hätten oder wo die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für sie am besten seien, sagte Handschuh. Das seien oft die Metropolen, und gerade dort sei Wohnraum knapp.
Handschuh plädierte für mehr Flexibilität bei der Unterbringung. Flüchtlinge aus der Ukraine sollten in Sammelunterkünften wohnen bleiben können, bis sie eine Wohnung gefunden haben, auch wenn sie bereits im Sozialleistungsbezug seien.
Am Montag hatten die kommunalen Spitzenverbände in Niedersachsen kritisiert, das Zuteilungsverfahren für die Vertriebenen und die Zuweisung von Asylbewerbern durch das Land seien intransparent. In einem Brief an Innenminister Boris Pistorius (SPD) verlangten der Landkreistag, der Städtetag und der Städte- und Gemeindebund Hilfe von Bund und Land. Selbst in Landesteilen, die in der Vergangenheit noch einen relativ entspannten Wohnungsmarkt hatten, seien die Kapazitäten erschöpft, hieß es.