Düsseldorf (epd). Deutschlands oberste Verbraucherschützerin Ramona Pop hat zu mehr Anstrengungen beim Energiesparen aufgerufen. Es sei absehbar, dass die Gas- und damit verbunden auch die Strompreise in den kommenden Wochen und Monaten weiter stark steigen, sagt die Chefin des Bundesverbands der Verbraucherzentralen der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag). „Energiesparen bleibt das Gebot der Stunde.“ Zugleich forderte Pop angesichts der zunehmenden Kosten weitere Entlastungen für ärmere Menschen.
„Jede eingesparte Kilowattstunde hilft, mit dem vorhandenen Gas durch den Winter zu kommen und spart dabei bares Geld“, sagte die frühere Berliner Wirtschaftssenatorin (Grüne). Die Industrie, der Handel, das Gewerbe, die öffentliche Hand und auch private Haushalte müssten sich jetzt in Zeug legen.
Zugleich mahnte Pop weitere Hilfe für ärmere Haushalte an. Einige Verbraucherinnen und Verbraucher hätten kaum noch Potenzial, Energie einzusparen. Geringverdiener falle es zunehmen schwer, die hohen Energierechnungen zu zahlen. „Daher sind zielgerichtete finanzielle Hilfen für Menschen und Haushalte mit geringem Einkommen existenziell wichtig“, sagte Pop. Wenn die Gasumlage und weitere Belastungen im Oktober kämen, müsse das neue Hilfspaket der Bundesregierung stehen.
Die Verbraucherschützerin kritisierte zudem lange Wartezeiten bei der Umrüstung auf alternative Energiequellen. Viele Menschen, die technische Maßnahmen zur Senkung ihres Gasverbrauchs ergreifen wollten, scheiterten an Engpässen, sagte sie. So seien derzeit die Wartezeiten für die Umrüstung auf elektrisch betriebene Wärmepumpen oder die Installation von Photovoltaikanlagen auf dem eigenen Dach sehr lang. Die Bundesregierung sollte hier insbesondere Schritte unternehmen, um den Mangel an Handwerken zu bekämpfen.