Düsseldorf (epd). Die Kassenärztlichen Vereinigungen haben die Auszahlungen an die Corona-Testzentren gestoppt. „Der Grund ist eine fehlende Rechtssicherheit, die das Bundesgesundheitsministerium noch klären wollte“, sagte ein Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Kassenärztlichen Vereinigungen, die für die Abrechnung und Auszahlung der Testkosten zuständig sind, befürchten, bei Betrügereien haftbar gemacht zu werden. Die Düsseldorfer „Rheinische Post“ hatte zuerst über das Thema berichtet.
Nach der neuen Testverordnung gibt es seit dem 30. Juni kostenlose Tests und Tests mit drei Euro Zuzahlung nur für bestimmte Personengruppen, die ihren Anspruch nachweisen müssen. Nach Protesten der Kassenärztlichen Vereinigungen hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zugesagt, dass diese die Anspruchsvoraussetzungen für die Tests nicht inhaltlich prüfen müssten.
Eine entsprechende Änderung der Testverordnung stehe aber immer noch aus, kritisiert die Kassenärztliche Bundesvereinigung in einem Brief an Lauterbach, der dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Deshalb sähen sich die Vereinigungen derzeit „außerstande, Auszahlungen vorzunehmen“.
Der Chef des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis, äußerte sich empört. „Dass die Betreiber von Testzentren für ihre Arbeit im Juli vorerst kein Geld bekommen, ist ein Skandal“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Freitag). „Die Testzentren bleiben auf den hohen Kosten für Material, Personal und Räumen sitzen. Wenn die nächste Corona-Welle kommt, brauchen wir ausreichend Testzentren in der Fläche.“