Schwabe: Unterstütze Wunsch der jesidischen Gemeinde nach Rückkehr

Schwabe: Unterstütze Wunsch der jesidischen Gemeinde nach Rückkehr

Berlin (epd). Der Religionsfreiheitsbeauftragte der Bundesregierung, Frank Schwabe (SPD), hat der jesidischen Gemeinschaft seine Unterstützung zugesagt. Zum achten Jahrestag des Überfalls der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) auf die Jesiden am 3. August 2014 im Irak erklärte er am Mittwoch in Berlin, viele Jesidinnen und Jesiden, die damals aus ihrer Heimat vertrieben worden seien, wollten dorthin zurückkehren, statt weiter in Flüchtlingslagern auszuharren. Die Sicherheitslage im Irak und insbesondere in der Sindschar-Region sei jedoch weiterhin fragil. „Ich unterstütze den Wunsch der jesidischen Gemeinde nach einer Rückkehr in ihre Heimat. Dabei müssen wir aber die Sicherheitslage immer im Auge behalten.“

Schwabe, der auch menschenrechtspolitischer Sprecher seiner Fraktion im Bundestag ist, wies mit Blick auf die Gräueltaten der IS-Dschihadisten darauf hin, dass mehr als 5.000 Menschen ums Leben kamen, mehrere Tausend, vorwiegend Frauen und Kinder, versklavt wurden und mehr als 2.000 noch vermisst seien. „Durch den systematischen Vernichtungswillen ist der Tatbestand des Völkermords erfüllt“, fügte er hinzu. Das sei auch Ergebnis einer öffentlichen Anhörung im Bundestags-Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe im Anschluss an eine solche Petition gewesen. Der Bundestag werde sich noch in diesem Jahr mit dem Thema beschäftigen.

Anfang Juli hatte der Bundestag zudem einstimmig ein Votum des Petitionsausschusses für die Anerkennung des Völkermords an den Jesiden angenommen. Das Thema wurde danach an Bundesregierung und Fraktionen überwiesen.

Das Jesidentum ist eine monotheistische Religion, deren Wurzeln bis 2.000 Jahre vor Christus zurückreichen. Jesiden glauben an Seelenwanderung und Wiedergeburt, besonders verehrt wird der „Engel Pfau“ (Tausi Melek).