Berlin (epd). Angesichts der unsicheren Lage auf den Energiemärkten kann die Bundesregierung derzeit die Entwicklung der Endverbraucherpreise nicht einschätzen. „Daher lassen sich auch keine belastbaren Aussagen über die Mehrbelastung durch die gestiegenen Gas-, Strom- und Kraftstoffkosten treffen“, erklärte die Regierung am Mittwoch nach Angaben des Bundestages in einer Antwort auf eine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion.
Zu den aktuell belastbarsten Quellen für Endverbraucherpreise und -kosten zählt laut Regierung die Berichterstattung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Dort heißt es, dass die monatlichen Kosten für Strom eines Musterhaushaltes mit einem jährlichen Stromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden zwischen 2021 und 2022 bisher von 93,80 auf 108,30 Euro gestiegen sind.
Die monatlichen Preise für Erdgas eines solchen Musterhaushaltes mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden sind demnach zwischen 2021 und 2022 von 118 auf 229 Euro in Einfamilienhäusern gestiegen. In Mehrfamilienhäusern mit 13.333 Kilowattstunden Erdgasverbrauch stiegen die Kosten pro Haushalt von 71 auf 147 Euro.
Die hier angegebene ungefähre Verdoppelung der Gaspreise wird jedoch bereits in der Praxis an vielen Stellen überholt. So sorgte das Kölner Unternehmen RheinEnergie mit Sitz in Köln am Montag für Aufsehen. Es hat zum 1. Oktober eine drastische Preiserhöhung bei Erdgas angekündigt. Die Preise steigen um rund 133 Prozent - für Bestands- und Neukunden.