Genf (epd). Die Vereinten Nationen wollen allen HIV-infizierten Kindern eine lebensrettende Therapie ermöglichen. Bis 2030 sollen alle Mädchen und Jungen, die mit dem Virus leben, behandelt werden, teilte das Hilfsprogramm Unaids am Montag während einer internationalen Konferenz in Montreal mit. Unaids wolle zusammen mit dem Kinderhilfswerk Unicef und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Kluft bei der Behandlung der Immunschwächekrankheit Aids zwischen Erwachsenen und Kindern schließen.
Den Angaben nach erhalten nur 52 Prozent der Kinder, die mit HIV und Aids leben, eine lebensrettende antiretrovirale Behandlung. Hingegen werden 76 Prozent der infizierten Erwachsenen mit den Medikamenten behandelt. Der Initiative haben sich den Angaben zufolge auch weitere Hilfsorganisationen sowie Staaten wie Angola, Kenia, Mosambik, Nigeria, Südafrika und Tansania angeschlossen.
Insgesamt zählte Unaids im vergangenen Jahr 1,5 Millionen HIV-Neuinfektionen. Damit sei das globale Ziel um mehr als eine Million überschritten worden. Den Angaben zufolge lebten 2021 schätzungsweise 38,4 Millionen Menschen mit einer HIV-Infektion. Rund 650.000 Menschen seien 2021 im Zusammenhang mit Aids gestorben. Seit dem Auftreten der ersten bekannten Aids-Fälle Anfang der 1980er Jahre seien mehr als 40 Millionen Kinder, Frauen und Männer gestorben.