Kreuznacher Diakonie: Pflegebonus ist "ungerecht und unzureichend"

Kreuznacher Diakonie: Pflegebonus ist "ungerecht und unzureichend"

Bad Kreuznach (epd). Die Stiftung Kreuznacher Diakonie kritisiert den im Juni vom Bundesrat gebilligten Corona-Bonus für Pflegekräfte als „erneut ungerecht und unzureichend“. Mehr als die Hälfte ihrer Pflegekräfte erhielten keinen staatlichen Bonus, weil die im Gesetz festgelegten Voraussetzungen viele von ihnen ausschlössen, kritisierte die Stiftung am Freitag in Bad Kreuznach. Bis Sonntag hätten die berechtigten Krankenhäuser, Langzeit- und Senioreneinrichtungen Zeit, Mitarbeitende mit Anspruch auf den Pflegebonus zu melden.

Nicht alle Häuser der Kreuznacher Diakonie erfüllen den Angaben zufolge die Voraussetzungen für den Bonus. So sind laut Gesetz nur Krankenhäuser berechtigt, in denen im vergangenen Jahr mehr als zehn Covid-19-Patienten behandelt wurden, die wiederum mehr als zwei Tage beatmet werden mussten. „Pflegekräfte, die beispielsweise im OP oder in der Psychiatrie arbeiten, werden ganz ausgeschlossen“, bemängelte die Stiftung. Auch in den Senioreneinrichtungen und Hospizen erhielten nicht alle Pflegekräfte die Zahlung.

Der Bundestag hatte im Mai und der Bundesrat im Juni das Gesetz für den Corona-Bonus beschlossen. Der Bund stellt dafür eine Milliarde Euro zur Verfügung, je zur Hälfte für Prämien für Pflegerinnen und Pfleger in Krankenhäusern und in der Altenpflege. Dem Gesetz zufolge erhalten Altenpflegekräfte in Vollzeit eine Prämie in Höhe von 550 Euro, andere Beschäftigte 370 Euro, wenn sie mindestens 25 Prozent ihrer Arbeitszeit in der Pflege verbringen. Einen Bonus gibt es auch für Auszubildende und Helferinnen und Helfer im Bundesfreiwilligendienst.