Brüssel, New York (epd). EU und UN haben scharfe Kritik an dem Angriff auf die Friedensmission in der Demokratischen Republik Kongo mit mehreren Toten geübt. Die Europäische Union verurteile die blutige Gewalt gegen die Blauhelme in der östlichen Provinz Nord-Kivu nachdrücklich, erklärte eine Sprecherin am Donnerstag. Der UN-Sicherheitsrat forderte eine baldige Untersuchung der Ereignisse von der kongolesischen Regierung.
Anfang der Woche gab es in Nord-Kivu gewalttätige Proteste gegen die UN-Mission Monusco, bei denen am Dienstag zwei indische Polizisten und ein marokkanischer Soldat getötet und mehrere Blauhelme verletzt wurden. Auch zahlreiche Protestierende wurden verletzt oder getötet. Die drei Blauhelme starben den UN zufolge in der Stadt Butembo, nachdem Angreifer bei Ausschreitungen die Waffen von kongolesischen Polizisten an sich gerissen und auf die Blauhelme geschossen hatten. Auch in der Provinzhauptstadt Goma gab es Ausschreitungen, bei denen Medienberichten zufolge mindestens zwölf Zivilisten ums Leben kamen.
Hintergrund für die Proteste ist die sich seit Monaten verschlechternden Sicherheitslage im Ostkongo. Die Demonstrantinnen und Demonstranten werfen der UN-Mission vor, keine Befriedung der konfliktreichen Region zu erreichen. In der rohstoffreichen Gegend kämpfen seit Jahren bewaffnete Milizen um die Kontrolle und gegen die Armee. Zehntausende Menschen sind auf der Flucht. Die UN-Mission ist seit mehr als 20 Jahren in dem zentralafrikanischen Land und hat unter anderem den Schutz der Zivilbevölkerung zum Auftrag.
Der UN-Sicherheitsrat erklärte, gezielte Angriffe auf Soldaten und Polizisten von UN-Friedensmissionen könnten als Kriegsverbrechen nach internationalem Recht gelten. Die Mitglieder des Gremiums riefen zu Ruhe und Dialog auf, um die Spannungen zu lösen und die Zivilbevölkerung zu schützen. Laut den UN wurden Räume der Mission von Hunderten Angreifern attackiert und geplündert.