Frankfurt a.M. (epd). Die Crew der „Geo Barents“ hat Dutzende Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet. Bei zwei Rettungsaktionen in der Nacht zum Dienstag wurden 89 Schutzsuchende an Bord geholt, wie die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“, die das Schiff betreibt, auf Twitter mitteilte. In den vergangenen Tagen haben die Schiffe privater Seenotrettungsorganisationen Hunderte Flüchtlinge und Migranten im Mittelmeer gerettet.
Auf der „Geo Barents“ sind nach den jüngsten Rettungen laut Angaben von „Ärzte ohne Grenzen“ 141 Überlebende. Bereits am Montag wurden demnach 52 Frauen, Männer und Kinder an Bord genommen.
Auch die „Sea-Watch 3“ und die „Ocean Viking“ haben mehrere hundert Flüchtlinge und Migranten an Bord. Die „Sea-Watch 3“ hatte am Wochenende 444 Menschen vor der libyschen Küste gerettet. Nachdem mehrere Menschen aus gesundheitlichen Gründen evakuiert wurden, warten nun 439 Überlebende auf die Zuweisung eines Hafens. Die von dem internationalen Verbund „SOS Méditerranée“ unterhaltene „Ocean Viking“ hat nach mehreren Rettungen 387 Flüchtlinge an Bord, darunter mehr als hundert Minderjährige.
Auf der Suche nach Schutz in Europa wagen Flüchtlinge und Migranten immer wieder die riskante Fahrt über das Mittelmeer. Es gibt dort keine staatlich organisierte Seenotrettungsmission, lediglich die Schiffe privater Organisation halten Ausschau nach Schutzsuchenden. In den vergangenen Tagen haben sich laut Medienberichten Hunderte Flüchtlinge auf die italienische Insel Lampedusa gerettet.
Seit Beginn des Jahres sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mindestens 990 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.