Ostkongo: Menschenrechtler werfen Rebellen Tötung von Zivilisten vor

Ostkongo: Menschenrechtler werfen Rebellen Tötung von Zivilisten vor

Frankfurt a.M., Goma (epd). Human Rights Watch wirft der Rebellengruppe M23 die Tötung Dutzender Zivilisten im Osten der Demokratischen Republik Kongo vor. Die Gruppe habe seit Mitte Juni mindestens 29 Zivilistinnen und Zivilisten in von ihnen kontrollierten Gebietet getötet, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Montag in Goma, der Hauptstadt der östlichen Provinz Nord-Kivu.

In einem Bericht, für den mehrere Zeugen und Überlebende interviewt wurden, berichten die Menschenrechtler unter anderem über ein Massaker rund um das Dorf Ruvumu. Am 21. Juni hätten M23-Kämpfer dort 17 Personen, darunter zwei Jugendliche, erschossen, weil sie angeblich Informationen an die kongolesischen Armee weitergegeben hatten. Einige von ihnen seien auf der Flucht, andere aus nächster Nähe erschossen worden.

Vertreter von M23 hätten die Verantwortung für die Tötungen von sich gewiesen und stattdessen andere Rebellengruppen beschuldigt, hieß es. Der Kongo-Experte für Human Rights Watch, Thomas Fessy, sagte, die Miliz begehe dieselbe Art „schrecklicher Verbrechen“ wie in der Vergangenheit.

Die M23 („Bewegung des 23. März“) hatte sich vor rund zehn Jahren im Ostkongo erhoben, zeitweise Teile der Provinz Nord-Kivu kontrolliert und auch die Provinzhauptstadt Goma eingenommen. Ende 2013 hatte die Regierung den Aufstand nach einer Militäroffensive für niedergeschlagen erklärt, die Miliz für besiegt.

Seit einigen Monaten mehren sich jedoch die Berichte über neuerliche Angriffe der M23-Rebellen in der Region und Kämpfe mit Sicherheitskräften. Im Osten der Demokratischen Republik Kongo kämpfen Dutzende Gruppen um Macht und Anteile an den reichen Bodenschätzen. Zehntausende Menschen sind auf der Flucht.