Bonn (epd). Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) lehnt eine Verlängerung der Laufzeit der drei letzten deutschen Atomkraftwerke entschieden ab. Die Reaktoren müssten „spätestens am 31.12.2022 dauerhaft vom Netz, besser noch früher“, erklärte BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz am Freitag in Bonn. Der beschlossene Atomausstieg sei nicht verhandelbar.
Vor dem Hintergrund eines drohenden Mangels an Erdgas aufgrund gedrosselter Lieferungen aus Russland hatten Politiker von CDU und FDP eine längere Betriebsdauer der Atomkraftwerke Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 ins Gespräch gebracht. Damit könne die Verstromung von Gas reduziert werden, hieß es unter anderem. Die Machbarkeit einer längeren Laufzeit der drei Reaktoren gilt unter technischen wie unter Sicherheitsaspekten als umstritten.
Buchholz forderte, über die Kernkraftwerke hinaus auch die Uranfabriken in Gronau und Lingen stillzulegen. Seit Jahrzehnten werde der Bevölkerung „vorgegaukelt“, dass Atomanlagen sicher seien und die Atommüll-Entsorgung gelöst sei. „Nichts davon stimmt“, sagte der BBU-Vorständler. Am kommenden Sonntag wollen laut der Mitteilung Atomkraftgegner in Hamburg für einen „kompromisslosen Ausstieg“ aus der Kernenergie demonstrieren.