Baerbock: Angriffe auf Zivilisten im Nordirak vollkommen inakzeptabel

Baerbock: Angriffe auf Zivilisten im Nordirak vollkommen inakzeptabel

Berlin (epd). Nach einer Bombardierung von Zivilisten im Nordirak fordert Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) Aufklärung. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes verurteilte am Donnerstag in Berlin „den Angriff auf zivile Ziele in der Provinz Dohuk, bei dem mehrere Menschen gestorben und viele weitere verletzt wurden“. Angriffe auf Zivilisten seien „vollkommen inakzeptabel, ihr Schutz muss unter allen Umständen höchste Priorität haben“. Die Umstände des Angriffs und die Verantwortung für diesen müssten dringend aufgeklärt werden.

Die irakische Regierung machte laut lokalen Medien die Türkei für den Angriff verantwortlich. Der Sprecher von Baerbock kommentierte das nicht, erklärte aber: Die Bundesregierung „misst dem Respekt für staatliche Souveränität Iraks und der Achtung des Völkerrechts größte Bedeutung bei“. Deutschland werde den Irak, einschließlich der Region Kurdistan-Irak, insbesondere in Sicherheitsbelangen und bei der Stabilisierung des Landes weiterhin unterstützen.

Wie die kurdische Nachrichtenplattform Rudaw berichtete, wurden am Mittwoch mehrere Touristenorte im Nordirak bombardiert und dabei mindestens neun Menschen getötet, unter ihnen auch Kinder. Die gebirgige Region nahe der Grenze zur Türkei sei gerade in den heißen Sommern wegen kühlerer Temperaturen und Bademöglichkeiten als Tourismusziel beliebt.

Laut der Nichtregierungsorganisation „International Crisis Group“ hat der bewaffnete Konflikt zwischen der Türkei und der kurdischen PKK seit Juli 2015 mehr als 6.000 Menschen in der Türkei und im Nordirak das Leben gekostet. Türkische Luftangriffe auf nordirakische Ziele - auch mit Drohnen - beobachten die Konfliktforscher vermehrt seit Mitte 2019.