Junge Mütter während erster Corona-Welle besonders belastet

Junge Mütter während erster Corona-Welle besonders belastet

Rostock (epd). Die ersten Corona-Beschränkungen im Frühjahr 2020 haben einer Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in Rostock (MPIDR) zufolge junge Mütter am stärksten belastet. „Mütter gaben deutlich höhere Werte von Stress, Erschöpfung und Einsamkeit in der Umfrage an als Väter, die in derselben Familienform leben“, teilte das Institut am Mittwoch mit.

Der Stress- und Erschöpfungsgrad von Eltern, die in Partnerschaft leben, sei während der ersten Corona-Welle auf ähnlich hohe Werte wie bei Alleinerziehenden gestiegen, hieß es. Zusätzlich zeigte sich die stärkere Belastung der Mütter. „Vor der Pandemie haben wir noch keine Unterschiede in der mentalen Gesundheit zwischen Müttern und Vätern, die in Partnerschaft leben, gesehen“, erläuterte Nicole Hiekel, Leiterin der Forschungsgruppe Geschlechterungleichheiten und Fertilität des MPIDR.

Besonders stark sind der Studie zufolge verpartnerte Mütter mit Kindern im Alter bis zu sechs Jahren benachteiligt gewesen. Geschlossene Kitas und Schulen, wenig Unterstützung bei der Kinderbetreuung sowie häufige Erwerbsarbeit von zu Hause aus seien die maßgeblichen Ursachen dafür. Da die Untersuchung auf Daten aus der ersten Corona-Welle beruht, geht das MPIDR davon aus, dass die mentale Gesundheit junger Eltern seither noch stärker betroffen wurde.