Osnabrück (epd). Zwei Drittel der Deutschen sind laut einer Umfrage bereit, im kommenden Winter weniger zu heizen. Sie wollten stattdessen einen Pullover oder eine wärmende Decke nutzen, um so einen Beitrag zu mehr Unabhängigkeit Deutschlands von den Energie-Lieferungen aus Russland zu leisten, teilte die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) am Mittwoch in Osnabrück mit. Sie hatte die Forsa-Umfrage in Auftrag gegeben. Demnach geben 65 Prozent der Befragten an, dass sie bereit und in der Lage wären, die Heizung herunterzuregulieren.
Frauen ziehen ein solches Vorgehen den Angaben zufolge mit 68 Prozent eher in Betracht als Männer (61 Prozent). Die größte Zustimmung signalisieren die 18- bis 29-Jährigen (73 Prozent), wohingegen die 30- bis 59-Jährigen weniger dazu neigen (62 Prozent). Unter den über 60-Jährigen steigt der Wert wieder (65 Prozent). Bei der repräsentativen Forsa-Erhebung wurden neben 1.000 Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren auch 1.011 Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer in Deutschland befragt.
Nach den Worten von DBU-Generalsekretär Alexander Bonde ist der Gebäudesektor ein „entscheidender Schlüssel für die Lösung der energiepolitischen Aufgaben“. Fast zwei Drittel der Gebäude seien vor 1977 errichtet worden, also bevor per Wärmeschutzverordnung die Dämmung von Dächern, Wänden und Kellerdecken vorgeschrieben wurde. „Wir müssen ran an den alten Gebäudebestand“, sagte Bonde. Dabei gehe es um Energieeffizienz, Energiesparen und den Ausbau erneuerbarer Energien.