München (epd). Das katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ hat die Gewalt gegen Christinnen und Christen in Zentralnigeria verurteilt. In den vergangenen zwei Monaten seien bei Terrorangriffen mindestens 68 Menschen christlichen Glaubens getötet worden, teilte das Hilfswerk am Mittwoch in München mit. Darüber hinaus seien viele Menschen entführt oder vertrieben worden, hieß es unter Berufung auf den Bischof des Bistums Makurdi, Wilfred Chikpa Anagbe.
Im Mittelpunkt der angespannten Lage stünden anhaltende Angriff der Fulani-Volksgruppe auf die mehrheitlich christlichen Bauerngemeinden in der Zentralregion Nigerias. Der Konflikt treffe auch die Lebensmittelversorgung, hieß es. Bauern, die sich und ihre Familien normalerweise selbst versorgen könnten, lebten nun von Almosen.
In Nigeria gibt es immer wieder Konflikte zwischen den zu den Fulani zählenden, überwiegend muslimischen Nomaden und sesshaften Bewohnern, von denen viele christlich sind. Dabei geht es auch um den Zugang zu Land, das durch den Klimawandel immer umkämpfter wird. In Nigeria sind Schätzungen zufolge etwa die Hälfte der etwas mehr 200 Millionen Einwohner Muslime, die vorwiegend im Norden leben. Etwa 40 Prozent sind Christen.