Berlin (epd). Angesichts der zunehmenden Trockenperioden in Deutschland fordert der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zügigere Investitionen in die Trinkwasserversorgung. „Um die Infrastruktur besser für Hitzeperioden zu wappnen, muss investiert werden - zum Beispiel in neue Leitungssysteme, Aus- beziehungsweise Neubau von Talsperren, Ausweisung von Wasserschutzgebieten, Wasserwerke und Rückhaltebecken“, sagte der BDEW-Hauptgeschäftsführer für den Bereich Wasser, Martin Weyand, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch).
Auch wenn es derzeit „keinen Wassermangel in Deutschland“ gebe, so stellten die zunehmenden Trockenperioden die Wasserwirtschaft vor neue Herausforderungen. Bei stark steigender Trinkwassernachfrage an heißen Sommertagen gerate die Versorgung „an einigen Orten an ihre Grenzen“, mahnte Weyand. Bei großer Hitze steige der Bedarf der Haushalte um 40 bis 60 Prozent.
Derweil erwartet der Städte- und Gemeindebund, dass manche Regionen in Deutschland künftig in anhaltenden Dürreperioden mit einem eingeschränkten Wasserverbrauch leben müssen. „Zwar wird es in den kommenden Jahren voraussichtlich nicht zu einer deutschlandweit flächendeckenden Wasserknappheit kommen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, den Funke-Zeitungen. „Dennoch werden regionale Wasserknappheiten zu Einschränkungen der Bevölkerung, aber auch der Städte und Gemeinden führen.“
Denkbare Folgen seien eine reduzierte Bewässerung von Parks, der Verzicht auf Bewässerung von Grünanlagen oder das Abstellen der Brunnen, sagte Landsberg mit Blick auf die Kommunen. Zum privaten Verbrauch erklärte er: „In Zeiten lang anhaltender Dürreperioden müssen regional, wasserintensive Nutzungen wie die Gartenbewässerung und das Befüllen privater Pools auf ein Minimum reduziert oder gänzlich unterlassen werden.“