Bonn (epd). Trotz Verbesserungen im Ansehen der Pflegeberufe steht die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen einer Ausbildung in der Pflege offenbar kritisch gegenüber. Laut einer Umfrage des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) unter Jugendlichen ab der neunten Klasse schloss gut jeder zweite der Befragten (52 Prozent) eine Ausbildung in einem Pflegeberuf für sich aus, wie das Institut am Dienstag in Bonn mitteilte. Lediglich jeder oder jede Fünfte (19 Prozent) konnte sich eine Pflegeausbildung vorstellen. Für 29 Prozent kam sie eventuell infrage. Nach Angaben des BIBB muss das Image des Pflegeberufs deshalb noch weiter verbessert werden.
Nach Schulformen und -stufen differenziert, tendierten Jugendliche von Hauptschulen am häufigsten zu einer Pflegeausbildung, hieß es. Jugendliche der gymnasialen Oberstufe zeigten am seltensten Interesse an einer solchen Ausbildung. Lediglich neun Prozent konnten sich vorstellen, einen Pflegeberuf zu ergreifen, für 28 Prozent kam die Ausbildung vielleicht infrage. Befragt wurden zwischen August und Dezember 2021 rund 2.400 Schülerinnen und Schüler an 66 allgemeinbildenden Schulen in NRW.
Zum Stichtag 31. Dezember 2021 befanden sich nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes insgesamt rund 105.000 Personen in Deutschland in einer Pflegeausbildung. Eine Ausbildung in diesem Beruf hatten im vergangenen Jahr rund 61.500 junge Menschen begonnen. Das waren sieben Prozent mehr als 2020. Fast drei Viertel der neuen Auszubildenden (74 Prozent) sind weiblich.