Weimar (epd). Die Initiative „Gedenkweg Buchenwaldbahn“ verlegt am 31. Juli weitere 111 Gedenksteine für vom Weimarer Ettersberg nach Auschwitz deportierte jüdische Jugendliche. Im Beisein des Mitglieds des Zentralrats der Juden in Deutschland, Ran Ronen, würden sich an diesem Tag Weimarer Bürger und Gäste vom Hauptbahnhof der Stadt auf den Weg hoch zum Ettersberg machen, teilte die Gedenkstätte Buchenwald am Montag mit. Sie folgten dabei der ehemaligen Trasse, die zur NS-Zeit das Konzentrationslager an das Reichsbahnnetz angebunden habe.
Am Bahnhof würden die Namen der Opfer verlesen, hieß es. Dann werde der Thüringer Landesrabbiner Alexander Nachama das traditionelle jüdische Totengebet, das Kaddish, sprechen.
Auf Anregung des Projekts Spurensuche des Vereins Gerberstraße 1 sei 2007 der Gedenkweg Buchenwaldbahn auf der ehemaligen Bahntrasse angelegt worden. Im Jahre 2013 seien die ersten Steine mit den Namen der deportierten Jugendlichen entlang der Trasse abgelegt worden. Derzeit liegen etwa 250 Steine entlang der Trasse, hieß es. Der Gedenkweg Buchenwaldbahn stelle somit ein partizipatives, wachsendes Denkmal dar. Das Projekt solle weitergeführt werden, bis für alle deportierten Kinder und Jugendlichen - darunter neben Juden auch viele Sinti und Roma - ein Gedenkstein niedergelegt worden sei.
Am 25. September 1944 verließ der erste Zug das Stammlager Buchenwald mit Kindern und Jugendlichen, die zu jung oder zu schwach für die Zwangsarbeit im Konzentrationslager waren. Sie wurden von der SS mit Zügen zur Vernichtung nach Auschwitz geschickt. Der letzte Zug fuhr im November 1944. Nur Einzelne haben durch Zufälle überlebt.