Essen (epd). Krankenhäuser fordern angesichts der stark gestiegenen Gaspreise Unterstützung von der Politik. „Sonst laufen wir Gefahr, dass die Krankenhäuser als ein wesentlicher Teil der Gesundheitsversorgung nur noch eingeschränkt zur Verfügung stehen“, sagte der Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW), Ingo Morell, der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (Montag). Die Kosten für Erdgas könnten im kommenden Jahr mitunter um das Achtfache im Vergleich zu 2020 steigen.
Andere Häuser zahlten in diesem Jahr bereits einen im Vergleich zum Vorjahr bis zu vier Mal höheren Preis für Erdgas, sagte Morell weiter. Die Stromkosten stiegen zwar nicht im gleichen Ausmaß, aber auch hier seien fast doppelt so hohe Kosten zu verzeichnen. Hinzu kämen die gestiegenen Preise für Patientenverpflegung, Arzneimittel, Medizinprodukte und für den sonstigen Bedarf der Häuser.
Diese massiven Kostensprünge würden bisher nicht refinanziert. „Und anders als übliche Wirtschaftsunternehmen können Krankenhäuser den Kostendruck nicht weitergeben, indem sie selbst ihre Preise erhöhen“, betonte Morell. Der Energiebedarf eines Krankenhausbettes entspricht laut KGNW dem von zwei Privathaushalten in Deutschland.