Düsseldorf (epd). Zum Jahrestag der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands hat sich das Bundesverbraucherschutzministerium für eine verpflichtende Versicherung für Elementarschäden ausgesprochen. „Eine Pflichtversicherung könnte durchaus dazu beitragen, die Absicherung gegen Naturgefahren zu verbessern“, sagte Staatssekretärin Christiane Rohleder der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Donnerstag).
Der Teufel stecke aber im Detail. „Damit eine Pflichtversicherung wirklich hilft, sollte die Selbstbeteiligung nicht zu hoch sein“, sagte Rohleder. Wichtig sei, dass mit Blick auf zunehmende Extremwettereignisse mehr Gebäude gegen Elementarschäden versichert werden.
Zuletzt hatte die Justizministerkonferenz in einer Stellungnahme vom 1. Juni festgestellt, dass eine solche Pflichtversicherung verfassungsrechtlich nicht ausgeschlossen sei. Dennoch hatten sich die Justizminister der Länder nicht explizit für deren Einführung ausgesprochen.
Die Versicherungswirtschaft lehnt eine Pflichtversicherung für Elementarschäden hingegen ab. „Eine Pflichtversicherung ist nicht die richtige Konsequenz aus der Ahrtal-Katastrophe. Sie verhindert keinen einzigen Schaden und lädt alle Folgen von Naturkatastrophen bei den Versicherern ab“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen, der „Rheinischen Post“.