Düsseldorf (epd). Die Landesregierung Nordrhein-Westfalens (NRW) will den ökologischen Hochwasserschutz weiter ausbauen. „Hochwasserschutz beginnt bereits in der Fläche“, sagte NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) am Mittwoch in Euskirchen, wo er sich über die Fortschritte beim Neubau der Erftbrücke informierte. „Daher werden wir den ganzheitlichen Ansatz nun ausbauen, ausreichend finanzieren und personell besser ausstatten.“ Auch im Bereich der technischen Hochwasserschutzeinrichtungen, der Vorhersage- sowie Warnmeldesysteme stehe NRW vor großen Herausforderungen, erklärte Krischer.
Geplant sei etwa, vorsorgenden Hochwasserschutz als Grundsatz in den Landesentwicklungsplan (LEP) aufzunehmen, kündigte der Minister an. NRW investiere im Rahmen der EU-Wasser-Rahmenrichtlinie bis zu 80 Millionen Euro pro Jahr in die ökologische Entwicklung von Fließgewässern. Ziel sei es, diesen wieder mehr Platz zur Ausbreitung zu geben, eine naturnahe Entwicklung voranzutreiben und damit zum Hochwasserschutz in der Fläche beizutragen.
Dazu gehöre auch die Frage, inwiefern Überschwemmungsgebiete neu festgelegt werden müssen, sagte der Minister. Die Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten seien im Dezember 2019 zuletzt aktualisiert worden. Dabei sei auf einer Länge von rund 6.000 Kilometern an 448 Gewässern ein signifikantes Hochwasserrisiko festgestellt worden. Krischer erklärte, es sei davon auszugehen, dass die Klimakrise Ereignisse wie das Hochwasser 2021 zukünftig wahrscheinlicher macht. Klimaschutz und Anpassung an die Folgen der Klimakrise würden Menschen und Infrastruktur schützen.
Bei der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 entstanden in vielen Städten und Gemeinden auf dem Gebiet in Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz schwere Schäden. Mehr als 180 Menschen starben.