Berlin (epd). Innerhalb eines Jahres sind laut dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) 655 Millionen Euro für die vom Hochwasser betroffenen Menschen im Westen Deutschlands gesammelt worden. Damit habe sich das Aufkommen an Geldspenden seit einer Vorgänger-Umfrage vom November vergangenen Jahres um weitere 71 Millionen Euro erhöht, teilte das DZI am Dienstag in Berlin mit.
Vier Fünftel der Gelder sind den Angaben zufolge an Hilfsorganisationen gespendet worden, 18 Prozent an staatliche Einrichtungen. Das DZI wertete demnach Informationen von 49 Hilfswerken, Bündnissen, staatlichen Einrichtungen und Verbänden aus.
38 der befragten Einrichtungen hätten in der Umfrage auch Angaben über die Verwendung der Mittel gemacht. Danach hatten sie zum Zeitpunkt der Umfrage Ende Juni 2022 bereits 35 Prozent der erhaltenen Spenden ausgegeben. Weitere 46 Prozent der Gelder waren für Vorhaben vorgesehen oder zumindest konkret eingeplant. Ein knappes Drittel der Organisationen, die auf die Umfrage antworteten, gab demnach an, bereits sämtliche Mittel ausgegeben oder weitergeleitet zu haben.
Als Hinderungsgrund für eine rasche Verwendung der Gelder gaben die Spendenempfänger unter anderem schwierige Abstimmungsprozesse mit anderen Beteiligten wie staatlichen Stellen, Partnerorganisationen oder Versicherungen an. „Die Hochwasserhilfe bestätigt die bei anderen Hilfseinsätzen gemachte Erfahrung, dass es teils erhebliche Zeit braucht, um Wiederaufbaumaßnahmen wirksam zu planen und durchzuführen“, sagte der Geschäftsführer des DZI, Burkhard Wilke.