New York, Genf (epd). Der UN-Sicherheitsrat hat am Dienstag in New York die grenzüberschreitende Hilfe für die notleidende Bevölkerung im Nordwesten Syriens um sechs Monate verlängert. Die Vetomacht Russland hatte sich gegen eine Fortsetzung der Hilfslieferungen um ein ganzes Jahr gesperrt, wie sie bis 2021 üblich war.
Die USA und andere westliche Länder erklärten, dass eine Verlängerung um ein halbes Jahr nicht genüge. Sie sei aber besser als nichts. Laut der Argumentation Russlands soll die Regierung Syriens unter Präsident Baschar al-Assad alle humanitären Lieferungen so schnell wie möglich beaufsichtigen. Das sei das Recht eines souveränen Staates.
Das Gebiet in Nordwest-Syrien mit mehr als vier Millionen Menschen wird aber von Rebellen und Extremisten kontrolliert, Assad hat dort keine Macht. Die Lieferungen erfolgen über einen Grenzübergang aus der Türkei.
Das aktuelle UN-Mandat für Lieferungen war am Sonntag ausgelaufen. Die grenzüberschreitenden Transporte sind laut UN-Generalsekretär António Guterres eine Lebensader für die Menschen im Nordwesten Syriens. Tausende Lastwagen hätten im Laufe der Jahre Hilfsgüter geliefert und die Menschen am Leben erhalten.
Eine Verlängerung der Hilfslieferungen war am Freitag zunächst gescheitert. Moskaus Vertreter legte im Sicherheitsrat sein Veto gegen einen Resolutionsentwurf ein, laut dem die humanitären Lieferungen um ein Jahr weitergeführt werden sollten. Russland schlug eine Verlängerung der Transporte um sechs Monate vor, dieser Vorstoß scheiterte jedoch zunächst am Widerstand der anderen Mitglieder des UN-Gremiums. Die UN richteten 2014 humanitären Korridore nach Syrien ein
Russland ist wichtigster Verbündeter des syrischen Diktators. Zusammen kämpfen sie in dem Syrien-Konflikt gegen Rebellen und Terrormilizen.