Berlin (epd). Die Intensivstationen in Deutschland verzeichnen einen Anstieg der Corona-Patienten bei gleichzeitigen Personalengpässen. Zurzeit würden 1.045 Menschen intensivmedizinisch behandelt und damit etwa doppelt so viele wie zur gleichen Zeit im vergangenen Jahr (545), sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). „Gleichzeitig haben wir gegenüber dem vergangenen Jahr fast 2.000 Intensivbetten weniger zur Verfügung, was vor allem dem Personalmangel geschuldet ist.“ Die Versorgung der Menschen sei gesichert, aber Operationen würden verschoben und Personal umgesetzt, betonte Marx.
„Vor allem die hohe Zahl erkrankter Mitarbeiter macht uns deshalb gerade im Gesundheitssystem zu schaffen - zudem einige auch endlich noch ihren verdienten Urlaub antreten, um mit neuer Kraft in die Wintermonate zu starten“, sagte der Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care des Aachener Universitätsklinikums. Derzeit meldeten 736 und damit 55 Prozent der Intensivstationen in Deutschland, im teilweise eingeschränkten oder im eingeschränkten Betrieb zu arbeiten. „Das ist leider schon eine sehr hohe Zahl, die wir sonst nur in den kälteren Jahreszeiten und einer höheren Covid-Belastung gesehen haben“, betonte er.