UN: Lebensmittelpreise leicht gesunken - Weiter nah an Höchstwerten

UN: Lebensmittelpreise leicht gesunken - Weiter nah an Höchstwerten

Frankfurt a.M., Rom (epd). Trotz des andauernden Krieges in der Ukraine sind die Lebensmittelpreise im Juni laut den UN zum dritten Mal in Folge leicht gesunken. Das geht aus dem Preis-Index der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) hervor, der am Freitag in Rom veröffentlicht wurde. Der Index registrierte demnach einen Rückgang der Preise für Lebensmittel von 2,3 Prozent im Vergleich zum Mai. Allerdings seien die Kosten im Vergleich zu Juni 2021 weiterhin um 23,1 Prozent höher, erklärte die FAO.

Auch wenn der Index erneut etwas zurückgegangen sei, bleibe er nah an den absoluten Höchstwerden von März, sagte FAO-Chefökonom Máximo Torero Cullen. Die Faktoren für die Preissteigerungen wie hohe Nachfrage, ungünstiges Wetter, hohe Produktions- und Transportkosten und Unterbrechungen der Lieferketten seien noch aktuell und würden weiter durch die Unsicherheit aufgrund des Ukraine-Krieges verstärkt. Im März hatte der Index die höchsten Preise seit seiner Einführung im Jahr 1990 registriert. Der Ukraine-Krieg habe einen Schock auf dem Markt vor allem für Getreide und Pflanzenöl verursacht, hatte die FAO begründet.

Der leichte Rückgang in Bezug auf den Vormonat geht im Juni demnach vor allem auf etwas niedrigere internationale Preise für Speiseöl, Getreide und Zucker zurück, während Milchprodukte und Fleisch teurer wurden. Der Getreidepreis sank im Juni um 4,1 Prozent im Vergleich zu Mai, lag aber immer noch um 27,6 Prozent höher als vor einem Jahr. Obwohl Weizen im vergangenen Monat 5,7 Prozent weniger kostete als im Vormonat, lag der Preis weiter 48,5 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Russland und die Ukraine zusammen lieferten in den vergangenen drei Jahren 30 Prozent des globalen Weizenexports. Der leichte Preisrückgang liege unter anderem an der Verfügbarkeit neuer Ernten in der Nordhalbkugel, erläuterte die FAO.

Pflanzenöl kostete im Juni demnach 7,6 Prozent weniger im Mai, vor allem aufgrund niedrigerer Nachfrage nach Sonnenblumen- und Sojaöl wegen der hohen Preise und der saisonalen höheren Verfügbarkeit von Palmöl.

Die Fleischpreise erreichten mit einem Plus von 1,7 Prozent zum Vormonat und 12,7 Prozent zu Juni 2021 neue Höchstwerte. Grund seien der Ukraine-Krieg und Vogelgrippen-Ausbrüche im Norden. Die Preise für Milchprodukte stiegen im Juni um 4,1 Prozent und lagen im Vergleich zum Vorjahr um knapp 25 Prozent höher.