Frankfurt a.M., Daressalam (epd). In Tansania sind im Zuge des Konflikts im Loliondo-Schutzgebiet 25 Massai wegen Mordes angeklagt worden. Die Staatsanwaltschaft werfe ihnen die Tötung eines Polizisten vor, berichtete der britische Sender BBC am Freitag. Demnach erschienen die Angehörigen des indigenen Volkes am Donnerstag vor einem Gericht in der nördlichen Stadt Arusha.
Dem Bericht zufolge haben sich die Angeklagten an Protesten gegen die Räumung ihrer Gemeinde von ihrem angestammten Land im Loliondo-Schutzgebiet beteiligt. Zu den Vorwürfen hätten sie sich noch nicht geäußert.
Das Loliondo-Schutzgebiet soll laut der Menschenrechtsorganisation Survival International in ein Reservat für Safaritourismus und Trophäenjagd umgebaut werden. Dafür sollen den Angaben zufolge die dort lebenden Massai vertrieben werden. Die kommerzielle Jagd in dem Gebiet solle dann ein Unternehmen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten kontrollieren.
Die Proteste gegen die Vertreibungen wurden laut Informationen der Organisation brutal niedergeschlagen. So hätten Sicherheitskräfte am 10. Juni Dutzende Massai angeschossen und 13 weitere mit Macheten verwundet. Die tansanische Regierung hatte Berichte über die Zusammenstöße zurückgewiesen.