Genf (epd). Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte schätzt die Zahl der zivilen Todesopfer des Krieges in Syrien auf rund 307.000. Die Zivilisten seien durch Gewaltanwendung und Kriegshandlungen in dem Zeitraum von Anfang März 2011 bis Ende März 2021 gestorben, teilte das Hochkommissariat am Dienstag in Genf mit.
Jeder einzelne Todesfall habe schwere Auswirkungen auf die Familien und Gemeinschaften, aus denen die Opfer stammen, erklärte die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet. Laut den Angaben sind 143.350 Todesfälle von Zivilisten dokumentiert worden. Laut statistischen Schätzverfahren seien weitere 163.357 Zivilisten gestorben, deren Tod nicht dokumentiert worden sei.
Der Tod vieler anderer Zivilisten sei durch die Zahlen nicht abgebildet, hieß es aus dem UN-Hochkommissariat. So hätten viele Menschen während des Krieges keinen Zugang zu einer medizinischen Versorgung gehabt, oder es fehlte an Nahrungsmittel und Trinkwasser. Betroffene seien etwa an Krankheiten oder Schwäche gestorben.
Der Syrien-Konflikt begann 2011 mit Protesten aus der Bevölkerung gegen Präsident Baschar al- Assad, die sein Regime blutig niederschlug. Terrorgruppen und Rebellen eroberten weite Teile des Landes. Millionen Frauen, Männer und Kinder sind geflohen. Mit Hilfe Russlands und des Irans konnte Assad seine Gegner in den meisten Gebieten zurückdrängen und besiegen.