Düsseldorf (epd). Knapp ein Jahr nach der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz haben Diakonie und Evangelische Kirche im Rheinland angekündigt, ihre Hilfsangebote in den Hochwasser-Gebieten fortzusetzen. „Die Betroffenen mit ihren teils komplexen Problemen benötigen weiterhin umfassende Unterstützung“, sagte Kirsten Schwenke, juristische Vorständin der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe (RWL), am Montag in Düsseldorf. Die Diakonie Katastrophenhilfe RWL kündigte an, die psychosoziale Begleitung in Kooperation mit der Evangelischen Kirche im Rheinland mindestens um ein weiteres Jahr bis Ende August 2023 zu verlängern.
Insgesamt sind laut Evangelischer Kirche im Rheinland zehn mobile Fluthilfeteams mit insgesamt 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Hochwassergebieten unterwegs.
Bei der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli 2021 waren infolge schwerer Unwetter mehr als 180 Menschen ums Leben gekommen. Es entstanden Schäden in Milliardenhöhe.
Die Diakonie Katastrophenhilfe RWL teilte am Montag mit, von den bislang eingenommenen 43,3 Millionen Euro Spendengeldern seien bereits 11,3 Millionen Euro ausgegeben worden. Weitere 25 Millionen Euro seien fest verplant. 2,8 Millionen Euro seien unbürokratisch als Soforthilfen an mehr als 6.000 Haushalte ausgegeben worden.
In der zweiten Phase würden nun Haushaltsbeihilfen ausgezahlt. Bislang seien dafür rund drei Millionen Euro an rund 1.000 Antragsteller ausgegeben worden. Die Nachfrage reiße aber nicht ab. Insgesamt stünden dafür rund 5,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Mindestens zehn Millionen Euro an Spendengeldern stehen laut Diakonie RWL für die Wiederaufbauhilfe zur Verfügung. Bislang seien jedoch erst knapp 50 Anträge eingegangen, berichtete Ulrich Christenn, Leiter des Zentrums für Drittmittel und Fundraising bei der Diakonie RWL. Grund seien die Verzögerungen beim Wiederaufbau vieler Häuser wegen bürokratischer Hürden und des Mangels an Gutachtern und Handwerkern.
Unter dem Namen Diakonie Katastrophenhilfe RWL haben sich die beiden diakonischen Werke Katastrophenhilfe und RWL in Kooperation mit der rheinischen Landeskirche zusammengeschlossen.