Görlitz (epd). Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, hat die Lausitz als Vorbild für das Lernen aus Veränderungen gewürdigt. Die Region sei ein „Modell für Transformation“, sagte Stäblein am Samstag beim Eröffnungsgottesdienst des Lausitz-Kirchentages in Görlitz. Hier zeige sich, wie die Menschen Neues entwickeln und neu aufbrechen könnten, sagte er vor dem Hintergrund des Strukturwandels in der Region, der eines der Hauptthemen des Kirchentreffens ist.
Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) erinnerte bei dem Gottesdienst an seine wenige Tage zurückliegende Audienz bei Papst Franziskus. Dieser habe mit Blick auf die katholische Reformbewegung „Synodaler Weg“ gesagt, in Deutschland gebe es bereits eine „hervorragende evangelische Kirche“, es brauche keine zweite. Die Chefin der brandenburgischen Staatskanzlei, Kathrin Schneider (SPD), äußerte die Hoffnung, dass der Kirchentag zur Suche nach gemeinsamen Lösungen für die Lausitz beitragen werde.
Zum ersten evangelischen Kirchentag für die gesamte Lausitz im sächsischen Görlitz wurden am Wochenende rund 8.000 Gäste erwartet. Am Eröffnungsgottesdienst nahmen laut Polizei 500 Menschen teil. Etwa 150 Veranstaltungen standen bis Sonntag auf dem Programm. Themen des Lausitz-Kirchentages sollten unter anderem der Strukturwandel in der vom Braunkohleabbau geprägten Lausitz und die Situation in der Pflege sein.
Für die Vorbereitung hatten sich Christen aus der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen zusammengeschlossen.