Düsseldorf, Büchel (epd). Der rheinische Präses Thorsten Latzel hat vor den Gefahren gewarnt, die von nuklearen Waffen ausgehen. „Es darf nicht sein, dass sich die Politik und auch die Gesellschaft an die Existenz von Atomwaffen gewöhnen und so blind für ihre Risiken werden“, erklärte der leitende Theologe der Evangelischen Kirche im Rheinland am Donnerstag in Düsseldorf. „Das Risiko eines Einsatzes ist nie auszuschließen.“
Wie schnell sich die Verhältnisse ändern könnten, zeige der Krieg in der Ukraine. Es habe eine Zeit gegeben, in der die führenden Atommächte an einer echten Abrüstung interessiert erschienen, erklärte Latzel. „Leider haben sie den Weg der kontrollierten und gegenseitig transparenten Abrüstung wieder verlassen. Das ist ein großer politischer Schaden.“
Der rheinische Präses würdigte das Engagement der Aktivistinnen und Aktivisten beim Kirchlichen Aktionstag für eine atomwaffenfreie Welt, der am Samstag am Fliegerhorst Büchel in der Eifel stattfindet. Dort sollen die letzten US-amerikanischen Atomwaffen in Deutschland lagern. „Der Einsatz von Atomwaffen darf nach Gottes Willen nicht sein, weil er die Schöpfung Gottes und menschliches Leben bleibend zerstört“, unterstrich Latzel. Es sei das Verdienst der kirchlich Engagierten gegen Atomwaffen, das immer wieder in Erinnerung zu rufen.