Berlin (epd). Der SPD-Berichterstatter im Bundestagsausschuss für humanitäre Hilfe und Menschenrechte, Rainer Keller, ruft Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) nach dem Erdbeben im Osten Afghanistans zur raschen Unterstützung der betroffenen Menschen auf. „Das Auswärtige Amt muss jetzt schnell handeln“, sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd). Keller, der früher Katastrophenschutzbeauftragter für das Deutsche Rote Kreuz war, betonte, das Erdbeben in der afghanischen Grenzregion zu Pakistan sei auch deshalb eine Katastrophe, weil es nach der Machtübernahme der Taliban keine diplomatischen Beziehungen gebe und viele Hilfsorganisationen gar nicht vor Ort seien.
Daher sei schnelles Handeln das Gebot der Stunde. Das Auswärtige Amt müsse nun Finanzmittel für jene Organisationen bereitstellen, die auch nach der Machtübernahme der Taliban noch im Land geblieben seien und nun effektiv helfen könnten. Unter anderem ist die Welthungerhilfe weiterhin in Afghanistan aktiv.
Ein heftiges Beben hatte in der Nacht zum Mittwoch den Osten Afghanistans in der Grenzregion zu Pakistan erschüttert. Bis Mittwochnachmittag gingen die Behörden von mehr als 900 Toten und rund 600 Verletzten aus, wie der afghanische Sender Tolo News meldete. Es wurde aber mit einer weiter steigenden Zahl der Opfer gerechnet.