Freiburg (epd). Millionen von Menschen in Indien und Bangladesch sind wegen verheerender Monsunregen obdachlos. Alleine im indischen Bundesstaat Assam seien mehr als 5.000 Dörfer überflutet, 200.000 Menschen hätten ihre Häuser verlassen müssen, erklärte Caritas International am Dienstag in Freiburg. Etwa fünf Millionen Menschen seien von den Überschwemmungen betroffen, Dutzende in den Fluten und durch Erdrutsche ums Leben gekommen. In Bangladesch stehen demnach manche Regionen bis zu 90 Prozent unter Wasser. Etwa sechs Millionen Menschen seien obdachlos geworden, vier Millionen seien von den Wassermassen eingeschlossen, so dass sie nicht erreicht werden könnten.
„Wir sehen die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels, der Indien und Bangladesch gegenwärtig mit außergewöhnlichen Monsunniederschlägen hart trifft“, sagte der Leiter von Caritas International, Oliver Müller. Experten zufolge könnte sich der Starkregen in der Region zur schlimmsten Katastrophe seit 20 Jahren entwickeln. „Wir müssen damit rechnen, dass sich solche Extremwetterereignisse immer schneller wiederholen.“
Opfer der Folgen der Klimakrise seien vor allem die Bewohner der südlichen Hemisphäre, die am wenigsten dazu beigetragen haben, betonte Müller. „Die Klimagerechtigkeit fordert daher von uns ein klares Umdenken und einen neuen Lebensstil.“ Die Caritas verteile Trinkwasser und Nahrungsmittel an die Menschen in Not und sorge für Behelfsunterkünfte. Insgesamt stelle die katholische Organisation 100.000 Euro für die Nothilfe in der Region bereit.