Bundeskriminalamt registriert Rückgang der Waffenkriminalität

Bundeskriminalamt registriert Rückgang der Waffenkriminalität

Wiesbaden (epd). Die Polizei hat im vergangenen Jahr in Deutschland deutlich weniger Verstöße gegen das Waffengesetz registriert als im Vorjahr. Diese Straftaten seien mit 31.672 Fällen um 12,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2020 zurückgegangen, teilte das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden am Montag mit. Damit setze sich der seit 2018 (40.104 Fälle) rückläufige Trend bei registrierten Verstößen gegen das Waffengesetz fort.

Die Straftaten unter Verwendung von Schusswaffen gingen nach Angaben des BKA um 9,8 Prozent zurück. Dabei wurde in 3.881 registrierten Fällen mit einer Schusswaffe gedroht, in 4.047 Fällen mit einer Schusswaffe geschossen. Dagegen wurden mit 631 Fällen fast gleich viele Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz festgestellt wie im Vorjahr (633). Weiterhin sei der illegale Handel mit Schusswaffen aus den Westbalkan-Staaten von Bedeutung, ebenso die illegale Einfuhr von umgebauten Waffen aus türkischer und slowakischer Herstellung.

Die aufgedeckten Verstöße gegen das Waffengesetz und Kriegswaffenkontrollgesetz im Internet-Handel seien im vergangenen Jahr um die Hälfte auf 320 Taten zurückgegangen (2020: 685), teilte das BKA mit. Die Polizei führt den Rückgang auf die Zerschlagung einiger großer Marktplätze im Darknet zurück. Das habe darüber hinaus dazu geführt, dass manche anderen Betreiber von Marktplätzen im Darknet keine Waffenangebote mehr zugelassen hätten. Beim illegalen Waffenhandel beobachte die Polizei eine Verlagerung hin zu Messenger-Diensten und Anbietern verschlüsselter Telefonie.

Eine zunehmende Gefahr sieht die Polizei in der Herstellung von Schusswaffen im 3D-Druck. Die Beamten würden mehr solche Waffenteile sicherstellen. Bau- und Druckanleitungen wie auch die notwendigen Materialien würden weiterentwickelt. Allerdings sei noch kein Fall in Deutschland bekanntgeworden, bei dem eine vollständig im 3D-Druck hergestellte Waffe gegen Personen eingesetzt wurde. Jedoch habe beispielsweise der Täter des Anschlags auf die Synagoge in Halle 2019 Waffen mit sich geführt, bei denen wesentliche Teile im 3D-Druck hergestellt worden seien.