Frankfurt a.M., Kinshasa (epd). Nach der Einnahme einer ostkongolesischen Grenzstadt durch die M23-Miliz wirft die Demokratische Republik Kongo dem Nachbarland Ruanda erneut massive Unterstützung der Rebellen vor. Die Regierung in Kinshasa verurteile „die Beteiligung der ruandischen Behörden an der Unterstützung, der Finanzierung und Bewaffnung“ der M23-Kämpfer, zitierte der französische Sender RFI am Mittwoch aus einer Mitteilung des kongolesischen Kommunikationsministeriums vom Dienstagabend.
Die M23-Rebellen übernahmen laut Medienberichten die Kontrolle über die Stadt Bunagana an der Grenze zu Uganda zu Wochenbeginn nach heftigen Kämpfen mit der Armee. Die M23 („Bewegung des 23. März“) hatte sich vor rund zehn Jahren im Ostkongo erhoben, zeitweise Teile der Provinz Nord-Kivu kontrolliert und auch die Provinzhauptstadt Goma eingenommen. In Bunagana, einer strategischen Handelsstadt, hatte sie ihre Basis.
Ende 2013 hatte die Regierung den Aufstand nach einer Militäroffensive für niedergeschlagen erklärt, die Miliz für besiegt. Seit einigen Monaten mehren sich jedoch die Berichte über neuerliche Angriffe der M23-Rebellen in der Region und Kämpfe mit Sicherheitskräften. Im Osten der Demokratischen Republik Kongo kämpfen Dutzende Gruppen um Macht und Anteile an den reichen Bodenschätzen. Zehntausende Menschen sind auf der Flucht.