Wiesbaden (epd). Im vergangenen Jahr haben so viele Menschen in Deutschland wie noch nie von zu Hause aus gearbeitet. 24,8 Prozent aller Erwerbstätigen waren zumindest gelegentlich im Homeoffice tätig, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Für zehn Prozent der Berufstätigen seien die eigenen vier Wände sogar an jedem Arbeitstag das Büro gewesen.
Corona-Schutzmaßnahmen wie die zeitweise geltende Homeoffice-Pflicht hätten dazu geführt, dass sich der Anteil gegenüber der Zeit vor der Pandemie fast verdoppelt habe. Im Jahr 2019 hätten noch 12,8 Prozent der Erwerbstätigen von zu Hause aus gearbeitet, im ersten Corona-Jahr 2020 seien es 21 Prozent gewesen.
Laut Bundesamt gibt es beim Homeoffice deutliche Unterschiede zwischen den Branchen. Für IT-Dienstleistungen arbeiteten demnach im Jahr 2021 gut drei Viertel der abhängig Beschäftigten von zu Hause aus (75,9 Prozent). In der Verwaltung und Führung von Unternehmen sowie in der Unternehmensberatung hätten 71,3 Prozent Homeoffice in Anspruch genommen, bei Versicherungen, Rückversicherungen und Pensionskassen etwa zwei Drittel der Beschäftigten (66,2 Prozent).
In anderen Wirtschaftsbereichen sei Homeoffice dagegen auch zu Corona-Zeiten die Ausnahme geblieben. Im Gesundheitswesen hätten 2021 anteilig die wenigsten Beschäftigten ihre Arbeit von zu Hause aus erledigt, nämlich 5,4 Prozent. Auch eine Tätigkeit im Bau- und Ausbaugewerbe (8,1 Prozent) oder etwa im Einzelhandel (8,3 Prozent, ohne den Handel mit Kraftfahrzeugen) sei kaum mit Homeoffice vereinbar gewesen.
Die Daten zum Anteil der Erwerbstätigen in Deutschland, die 2021 von zu Hause aus arbeiteten, basieren auf Ergebnissen des Mikrozensus. Der Anteil umfasst jeweils die Erwerbstätigen, die angaben, zum Zeitpunkt der Befragung in den vergangenen vier Wochen mindestens einmal oder häufiger von zu Hause aus gearbeitet zu haben. Hierzu gehören laut Bundesamt beispielsweise auch Lehrerinnen und Lehrer, die zu Hause Unterrichtsstunden vorbereiten oder Klassenarbeiten korrigieren.