Brandenburg an der Havel (epd). Ein in Brandenburg gefundener keltischer Goldschatz wird bis Anfang Juli im Archäologischen Landesmuseum des Bundeslandes präsentiert. Die 42 rund 2.000 Jahre alten Goldmünzen seien eine Sensation und böten einen einzigartigen Blick in die Vergangenheit, erklärte Kulturministerin Manja Schüle (SPD) am Mittwoch zur Eröffnung der Ausstellung in Brandenburg an der Havel. Der Fund unterstreiche, dass grenzüberschreitender Handel, Migration und Kulturaustausch keine neuen Themen, sondern „Konstanten der Menschheitsgeschichte“ seien.
Der Fund werfe zudem Fragen auf, die noch geklärt werden müssten. „Das Siedlungsgebiet der Kelten reichte von der iberischen Halbinsel über West- und Mitteleuropa bis nach Anatolien“, betonte Schüle: „Nur im heutigen Brandenburg siedelten sie nie.“ Die Münzen wurden 2017 und 2018 nahe Baitz südlich von Potsdam gefunden und sind den Angaben zufolge nun erstmals öffentlich zu sehen.
Der Schatz sei eine „absolute Rarität“ für Brandenburg, betonte Landesarchäologe Franz Schopper. Seine Erforschung stehe noch am Anfang. Erhofft werden Erkenntnisse zu Herkunft, Importweg und Empfängern der Münzen. 2025 soll der Schatz erneut in einer Sonderausstellung mit sämtlichen Funden aus keltischem Kontext in Brandenburg gezeigt werden.
Der Münzfund in einer frühgermanischen Siedlung geht auf die Arbeit des ehrenamtlichen Bodendenkmalpflegers Wolfgang Herkt zurück. Es seien „vor allem Archäologinnen und Bodendenkmalpfleger“, die das historische und kulturelle Erbe sicherten, betonte Schüle: „Sie sind die wahren Detektive der Geschichte.“