Frankfurt a.M., Kinshasa (epd). Mindestens 20 Menschen sind bei einem erneuten Massaker in der Provinz Ituri im Osten der Demokratischen Republik Kongo getötet worden. Der Angriff ereignete sich in der Nacht von Sonntag auf Montag, wie regionale Medien am Dienstag berichteten. Vermutet wird, dass die Allied Democratic Forces (ADF) für den Angriff in der Ortschaft Bwana-Sura an der Grenze zu Uganda verantwortlich sind. Die ADF-Miliz ist eine islamistische Gruppierung, die die Region seit Jahren terrorisiert, für Tausende Tote verantwortlich gemacht wird und inzwischen dem „Islamischen Staat“ nahe steht.
Die Provinzen Ituri und und Nord-Kivu sind immer wieder von Gewaltakten bewaffneter Gruppen betroffen, von denen viele ein Erbe der Kriege im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind. Auch die Rebelllengruppe M23 ist nach einer mehrjährigen Pause erneut in der Region aktiv. Sie lieferte sich am Montag in der Provinz Nord-Kivu Kämpfe mit der Armee, bei denen nach Militärangaben zwei Soldaten getötet und fünf verletzt wurden. Der Einsatz von Langstreckengeschützen durch die M23 deute darauf hin, dass die Rebellen Unterstützung durch die ruandische Regierung erhielten, erklärte die kongolesische Armee.
Die Beziehung zwischen den beiden ostafrikanischen Ländern hatte sich jüngst drastisch verschlechtert mit gegenseitigen Beschuldigungen, zu der militärischen Eskalation im Ost-Kongo beizutragen. Die Länder der Region wollen mit einer gemeinsamen Militäroperation die Gewalt eindämmen. Am Montag trafen sich die Verteidigungschefs der Ostafrikanischen Gemeinschaft in der ostkongolesischen Stadt Goma, um den Einsatz der im April beschlossenen regionale Truppe zu planen.