Nürnberg (epd). Mit der Erholung des Arbeitsmarkts von den Folgen der Corona-Pandemie nimmt die Beschäftigung in Deutschland wieder zu. Das Arbeitsvolumen stieg im ersten Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahresquartal um 3,3 Prozent auf 15,4 Milliarden Stunden, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg in den ersten drei Monaten des Jahres um 690.000 auf 45,1 Millionen Personen. Das war erstmals wieder das Niveau vor Ausbruch der Covid-19-Pandemie.
Pro erwerbstätiger Person betrug die Arbeitszeit im ersten Quartal dieses Jahres durchschnittlich 341,3 Stunden (plus 1,7 Prozent). Nach ersten Hochrechnungen ging die Kurzarbeit gegenüber dem Vorjahresquartal um 2,4 Millionen Personen auf 1,1 Millionen Personen deutlich zurück. Der sinkende Trend bei der konjunkturellen Kurzarbeit würde sich aller Voraussicht nach umkehren, falls es kurzfristig zu einem Gas-Lieferstopp oder zu weiteren geopolitischen Verwerfungen" wegen des Ukraine-Krieges komme, sagte IAB-Forschungsbereichsleiter Enzo Weber. Die Einrichtung gehört zur Bundesagentur für Arbeit.
Der Krankenstand erreichte zu Beginn des Jahres mit 6,4 Prozent einen historischen Höchststand und lag damit deutlich über dem Wert im Vorjahresquartal in Höhe von 4,4 Prozent, wie es weiter hieß. „Wegen der Kurzarbeit und des hohen Krankenstands infolge der Omikron-Welle lag das Arbeitsvolumen noch unter Vorkrisenniveau. Diese coronabedingten Effekte gehen aber derzeit weiter zurück“, so Weber. Im ersten Quartal hätten die Wirkungen der Covid-19-Pandemie das Arbeitsvolumen saison- und kalenderbereinigt jedoch noch um 1,0 Prozent gedämpft.